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Immer mehr Fachkräfte wagen den Schritt in die Selbstständigkeit – und entscheiden sich dabei für ein Modell, das Freiheit mit Planbarkeit verbindet: die Tätigkeit als Subunternehmer. Wenn auch Du ein Subunternehmen gründen willst, findest Du hier alle relevanten Informationen, Tipps und Hinweise, um erfolgreich in diese spezielle Form der Selbstständigkeit zu starten.
Was ist ein Subunternehmen?
Ein Subunternehmen ist ein rechtlich eigenständiges Unternehmen, das Aufträge von einem Hauptunternehmen – auch Generalunternehmer genannt – übernimmt. Diese Aufträge sind in der Regel Teil eines größeren Projekts, bei dem das Hauptunternehmen gegenüber dem Endkunden verantwortlich bleibt. Du als Subunternehmer hast keine direkte Beziehung zum Endkunden, sondern arbeitest im Hintergrund.
Typischerweise findest Du Subunternehmen in Branchen wie dem Baugewerbe, der Logistik, IT-Dienstleistung, Unternehmensberatung, Eventmanagement, Reinigung oder auch in kreativen und handwerklichen Bereichen. Die Einsatzmöglichkeiten sind also vielfältig – und genau das macht das Modell so attraktiv.
Warum Du ein Subunternehmen gründen solltest
Es gibt zahlreiche Vorteile, die dafür sprechen, ein Subunternehmen zu gründen. Besonders interessant ist die Möglichkeit, sich ganz auf die fachliche Leistung zu konzentrieren, ohne viel Zeit und Geld in Marketing und Kundenakquise zu investieren. Diese Aufgaben übernimmt in der Regel der Generalunternehmer.
Darüber hinaus profitierst Du von diesen Vorteilen:
Du hast die Chance, an großen Projekten mitzuarbeiten, die Du allein kaum bekommen würdest.
Du kannst Dich auf bestimmte Aufgaben spezialisieren und Dein Know-how gezielt einsetzen.
Der Einstieg in die Selbstständigkeit fällt leichter, da oft geringere Anfangsinvestitionen nötig sind.
Auch der administrative Aufwand ist meist überschaubar.
Das Modell ist besonders dann sinnvoll, wenn Du Deine Fähigkeiten in ein professionelles Umfeld einbringen möchtest, ohne Dich um den gesamten unternehmerischen Apparat kümmern zu müssen.
Herausforderungen und Risiken
So attraktiv die Selbstständigkeit als Subunternehmer auch ist – sie bringt auch gewisse Risiken mit sich. Allen voran ist da die Abhängigkeit vom Hauptauftraggeber. Wenn dieser nicht zahlt oder insolvent geht, kann das schnell zur finanziellen Schieflage führen.
Ein weiteres Risiko ist die Scheinselbstständigkeit. Wenn Du langfristig nur für einen Auftraggeber arbeitest und keine unternehmerischen Entscheidungen triffst, kann die Rentenversicherung den Status prüfen und ggf. eine abhängige Beschäftigung feststellen.
Weitere Herausforderungen, auf die Du Dich einstellen solltest:
Geringere Margen als bei der Arbeit mit Direktkunden
Weniger Sichtbarkeit am Markt – die Reputation gehört meist dem Generalunternehmer
Du musst selbst für soziale Absicherung sorgen (Krankenversicherung, Altersvorsorge etc.)
Voraussetzungen für die Gründung eines Subunternehmens
Um erfolgreich ein Subunternehmen gründen zu können, brauchst Du mehr als nur fachliche Kompetenz. Entscheidend sind unternehmerisches Denken, Eigenverantwortung und Organisationsgeschick. Außerdem solltest Du Dich in Deiner Branche gut auskennen und die geltenden Standards sowie rechtlichen Rahmenbedingungen genau kennen.
Ein starkes Netzwerk zu Hauptunternehmen und Partnern ist ebenfalls wichtig. Diese Kontakte entscheiden oft darüber, wie schnell und wie gut Du an lukrative Aufträge kommst.
Subunternehmen gründen in 6 Schritten
Der Weg zur Selbstständigkeit als Subunternehmer lässt sich in sechs übersichtliche Schritte unterteilen:
Geschäftsidee entwickeln: Welche Fähigkeiten bringst Du mit? Gibt es eine Nische mit Bedarf?
Marktanalyse durchführen: Wer ist Deine Zielgruppe? Wer sind die Wettbewerber? Was ist Dein Alleinstellungsmerkmal?
Businessplan erstellen: Er enthält Finanzplanung, SWOT-Analyse und eine Marketingstrategie.
Gewerbe anmelden: Je nach Branche kannst Du das online oder beim Amt erledigen (Kosten: ca. 20–60 €).
Geschäftskonto eröffnen: So trennst Du private und geschäftliche Finanzen sauber voneinander.
Kundenakquise & Netzwerk: Direktansprache, Branchenveranstaltungen und Empfehlungen bringen Dich weiter.
Wenn Du diese Schritte sorgfältig durchgehst, legst Du den Grundstein für eine nachhaltige und stabile Selbstständigkeit.
Subunternehmen gründen: Steuern und Buchhaltung im Blick behalten
Auch wenn Du kein Steuerexperte bist, solltest Du die grundlegenden Pflichten kennen, die auf Dich als Subunternehmer zukommen. Je nach Tätigkeit bist Du verpflichtet, Einkommensteuer, Umsatzsteuer (ggf. mit Kleinunternehmerregelung) und Gewerbesteuer zu zahlen. Freiberufler sind von Letzterer ausgenommen.
Eine saubere Buchführung ist Pflicht. Bei bestimmten Leistungen – zum Beispiel im Baugewerbe – kann das Reverse-Charge-Verfahren greifen. Dabei zahlst nicht Du die Umsatzsteuer, sondern der Generalunternehmer.
Wenn Du Dein Subunternehmen gründen willst, solltest Du Dir frühzeitig überlegen, ob Du die Buchhaltung selbst erledigen willst oder professionelle Hilfe in Anspruch nimmst.
Die richtige Rechnung schreiben
Rechnungen an Generalunternehmer müssen bestimmte Pflichtangaben enthalten:
Name und Adresse beider Parteien
Rechnungsnummer und Ausstellungsdatum
Steuernummer oder Umsatzsteuer-ID
Beschreibung der Leistung, Einzelpreise, Steuersätze, Gesamtbetrag
Fälligkeit und Zahlungsziel
Fehlen wichtige Angaben, kann der Auftraggeber die Rechnung zurückweisen – und Du wartest unnötig lange auf Dein Geld.
Verträge und Haftung
Wenn Du als Subunternehmer tätig bist, arbeitest Du in der Regel auf Basis von Werkverträgen. In der Baubranche kommen auch VOB-Verträge zum Einsatz. Achte unbedingt auf eine klare Regelung der Haftung. Zwar haftet meist der Generalunternehmer gegenüber dem Endkunden, doch kann dies vertraglich anders geregelt sein.
Lass Verträge im Zweifel prüfen, damit Du nicht ungewollt Risiken übernimmst, die Du gar nicht einschätzen kannst.
Scheinselbstständigkeit vermeiden
Ein häufiger Stolperstein ist der Verdacht auf Scheinselbstständigkeit. Um dem vorzubeugen, solltest Du unbedingt mehrere Auftraggeber haben, Deine Arbeitszeit selbst bestimmen und unternehmerisches Risiko tragen. Verträge sollten entsprechend formuliert sein.
Falls Du unsicher bist, kannst Du bei der Deutschen Rentenversicherung ein sogenanntes Statusfeststellungsverfahren beantragen. Das schafft Klarheit – auch für den Auftraggeber.
Der organisatorische Rahmen
Je nach Branche brauchst Du eventuell Geschäftsräume – oft reicht aber auch ein Homeoffice. Versicherungen wie Betriebshaftpflicht und Krankenversicherung sind Pflicht, ggf. brauchst Du auch eine Berufshaftpflicht.
Wenn Du Personal beschäftigen willst oder Materialkosten anfallen, musst Du das von Beginn an in Deine Kalkulation einbeziehen.
Marketing und Außenauftritt
Auch wenn der Generalunternehmer oft die Kunden bringt, solltest Du auf Deinen Außenauftritt achten. Ein einheitliches Erscheinungsbild mit Logo, Website und ggf. Arbeitskleidung stärkt Deine Wahrnehmung als professioneller Anbieter.
Zuverlässigkeit, Qualität und guter Kundenservice sind entscheidend – denn auch Hauptunternehmen suchen langfristige, vertrauenswürdige Partner.
Mischmodell: Mehr Freiheit, mehr Sicherheit
Viele Selbstständige entscheiden sich für ein Mischmodell: Sie arbeiten teilweise als Subunternehmer, betreuen aber auch eigene Endkunden. Das bietet mehr Unabhängigkeit und reduziert das Risiko bei Zahlungsausfällen oder Auftragseinbrüchen.
Wenn Du Dein Subunternehmen gründen möchtest, kann dieses Modell eine gute Option sein, um flexibel und krisensicher zu arbeiten.
Subunternehmen gründen: Das Wichtigste auf einen Blick
Ein Subunternehmen zu gründen ist eine vielversprechende Möglichkeit, Deine Selbstständigkeit auf professionelle Beine zu stellen – mit relativ geringem Risiko und Aufwand. Wenn Du Deine Fachkompetenz gezielt einsetzt, Verträge sauber regelst und die rechtlichen sowie steuerlichen Anforderungen erfüllst, steht einem erfolgreichen Start nichts im Weg. Nutze die Vorteile, bereite Dich gut auf mögliche Stolpersteine vor – und werde Dein eigener Chef im Auftrag großer Projekte.